Niemand kann eine Sinfonie flöten. Es braucht ein Orchester, um sie zu spielen.

Halford E. Luccock

Was ich sonst noch so verzapft habe!

14. Oktober 2013
Die humoristische Anthologie "Im Dutzend witziger" ist erschienen.
Auch ich bin mit zwei Beiträgen vertreten und wem das Lachen vergangen ist, der sollte sich hier zumindest ein Schmunzeln zurückholen! Alle anderen natürlich auch ...
Hier geht es zum Buch!

Und das ist einer meiner Beiträge. Wer den anderen auch lesen will, muss sich das Buch wohl kaufen oder schenken lassen!

 

Kinder und Mathematik

 

Wie in jedem Jahr, verbrachten wir auch diesen Sommer in einem Feriendorf in Österreich. Nick war damals gerade fünf Jahre alt geworden und in diesem Jahr durfte auch unser achtjähriger Patensohn mitreisen. Es ist dort üblich, dass jeder nach der Ankunft in der Ferienanlage ein Fahrrad bekommt und dann alle Wege im Dorf damit zurücklegt. Die Autos werden am Rand des Dorfes auf den Parkplätzen abgestellt.

Jetzt hatte unser Sohnemann ein Problem! Er musste sich entscheiden, ob er nun endlich das Fahrradfahren lernen wollte oder peinlicherweise im Kindersitz auf Mamas oder Papas Fahrrad mitfuhr. Die zweite Möglichkeit war für ihn keine Option, denn schließlich war er immerhin ein ganzes Jahr älter, als im letzten Urlaub und genau genommen schon fast ein Schulkind. Er entschied sich dazu, endlich mit dem Fahrradfahren zu beginnen. Es bedeutete für ihn auch ein großes Stück Freiheit, denn in der Anlage konnte man die Kinder ruhigen Gewissens sich selbst überlassen und sein älterer Cousin nutzte das auch reichlich für sich aus.
Die erste Fahrstunde führte auch direkt zum Erfolg. Einmal den Weg zum See hinauf und wieder hinunter und er hatte das Gefühl für das Gleichgewicht und … fuhr endlich alleine!

Endlich konnte er die Verfolgung der älteren Kinder aufnehmen und fuhr ihnen unbeirrbar hinterher. Ab und zu kamen sie an unserem Bungalow vorbei und wir konnten uns davon überzeugen, dass alles an ihnen noch heil war.
An einem Nachmittag hatten wir uns alle auf dem Dorfplatz versammelt, um gemeinsam Kaffee zu trinken. Die Kinder fuhren wie immer auf den Wegen zwischen den Bungalows umher und hatten ihren Spaß – und wir unsere Ruhe. Man muss erwähnen, dass zwischen den Bungalows Holzverschläge waren, die die Mülltonnen verdeckten. Einfache Holzverschläge, oben offen und vorne ein Eingang, ansonsten schlichte Holzpfähle. Die Horde Kinder näherte sich und fuhr am Holzverschlag vorbei auf die Wiese, als Letzter unser Sohn. Leider war ihm nicht bewusst, dass man an diesem Verschlag vorbeifahren musste, denn dieser hatte ja nur einen Eingang, aber keinen Ausgang mehr. Er hatte sich wohl zu sehr auf sich und sein Fahrrad konzentrieren müssen und nicht gesehen, wo die anderen Kinder entlang gefahren waren. Er musste sich mächtig beeilen, um sie nicht zu verlieren!
Aus dem Augenwinkel heraus konnte ich erkennen, dass jetzt gleich etwas tüchtig schiefgehen würde, und hielt auch schon den Atem an – für eine Warnung war es bereits zu spät. Es gab ein fürchterliches Gepolter, gefolgt von lautem Geschrei. Ich glaube, ich hatte fast keine Bodenhaftung mehr, als ich losrannte. Er war in vollem Tempo in diesen Mülltonnenverschlag gefahren! Dort angekommen sah ich Nick zwischen den Mülltonnen und seinem Fahrrad liegen und dicke Krokodiltränen liefen ihm die Wangen hinunter. Ich befreite ihn aus dem Wirrwarr, nahm ihn in den Arm und sagte: „Schatzi, damit musst du doch rechnen, wenn du hier hineinfährst, dass du hinten nicht wieder hinauskommst!“ Und er antwortete unter Schluchzen: „Ich kann doch noch gar nicht rechnen."

 

 

13. Oktober 2013
Die Geschichte "Jasmin und die traurige Prinzessin", die ich für ein ganz besonderes Mädchen zum Geburtstag geschrieben habe, wurde in stark verkürzter Form für Antenne Bergstraße aufgenommen. Im Rahmen von "Melibo sagt gute Nacht! wird sie im November gesendet.
Sendetermin folgt!


Und hier ist die Geschichte:

Jasmin betrat  ihr Zimmer und blieb erschrocken in der Tür stehen. Wer war das denn?

Da saß ein weinendes Mädchen auf ihrem Bett! Und dieses sonderbare Mädchen hatte ein goldenes Krönchen auf dem Kopf und auch ihr Kleid sah sehr edel aus.     
„Wer bist Du? Wie kommst du überhaupt in mein Zimmer?“
Das Mädchen schaute erschrocken auf: „Ach, das ist eine lange Geschichte, aber … du kannst mich sehen?“   
„Natürlich kann ich dich sehen, du sitzt doch auf meinem Bett!“
So eine seltsame Frage.
„Mich können aber nur ganz besondere Menschen sehen, ich bin verzaubert!“ Traurig ließ sie den Kopf wieder hängen und begann zu weinen. Jasmin setzte sich neben sie und legte den Arm um ihre Schultern. 
„Wie heißt du denn und warum weinst du?“           
„Ich heiße Isabella und bin eigentlich ein ganz normales Mädchen. Alle meinen immer, dass ich mich wie eine Prinzessin verhalten würde. Ich müsste mein Zimmer aufräumen und meine Sachen in Ordnung halten, ich dürfe andere Kinder nicht herumkommandieren und zu Mama und Papa nicht frech sein. Ich dachte immer, dass ich das nicht bin, aber eines Tages kam eine kleine Libelle zu mir und schimpfte. Zunächst verstand ich überhaupt nicht, was sie mir sagen wollte und wunderte mich nur, dass ich ihre Sprache verstand.       
Die Geschichte wurde ja immer abenteuerlicher und Jasmin vermutete schon, dass Isabella ihr da einen ganz schön großen Bären aufband.         
„Ich habe der Libelle gar  nicht richtig zugehört, weil mir das so … naja seltsam erschien. Ich dachte, ich träume!“
„Und du bist sicher, dass du das nicht geträumt hast?“
„Würde ich denn sonst hier sitzen und hätte so ein albernes Krönchen auf dem Kopf? Diese Libelle wollte mir eine Lektion erteilen und hat mich verzaubert. Ich bin so traurig, weil mich nun keiner mehr sehen kann.“ Isabella kullerten wieder Tränen über die Wangen.
„Und was kannst du dagegen tun?“ 
„Ich muss einem Menschen einen Gefallen tun ohne, dass ich Vorteile davon habe. Aber wie soll ich das denn machen?“       
Jasmin schaute Isabella streng an. „Wenn du schon aufgibst, ehe du angefangen hast, dann wird das nie etwas!“           
„Aber mich sieht doch keiner, wie kann ich da jemandem helfen?“           
In diesem Moment gab es einen fürchterlichen Knall von draußen und man hörte ein Riesengeschrei. Die beiden Mädchen eilten zum Fenster. Der kleine Peter aus der Nachbarschaft war mit dem Fahrrad gegen die Mülltonne gefahren und gestürzt. Er saß nun mitten in dem ganzen Müll und weinte bitterlich. Sein Fahrrad lag mit verbogenem Lenker daneben. Jasmin machte sich sofort auf den Weg und Isabella eilte notgedrungen hinterher. Als sie bei Peter angekommen waren, weinte er noch immer und schluchzte: „Wenn meine Mama sieht, dass das neue Fahrrad kaputt ist, dann schimpft sie fürchterlich mit mir.“
„Ach, so schlimm ist das doch nicht“, versuchte Jasmin ihn zu trösten.     
„Doch, sie hat mir verboten alleine mit dem Fahrrad zu fahren“
Jasmin gab Isabella ein Zeichen, dass sie sich um den Müll und das Fahrrad kümmern solle und sagte zu Peter: „Du kommst jetzt erst einmal mit zu meiner Mama, später kümmern wir uns um dein Fahrrad.“ Schluchzend humpelte er an ihrer Seite davon.
Isabella schaute den beiden nach. Den ganzen stinkigen Müll sollte sie wieder in die Mülltonnen räumen? Igitt! Angeekelt räumte sie dann doch alles zurück in den Mülleimer, danach bog sie den Lenker gerade.. In diesem Moment kamen Jasmin und Peter auch schon wieder zurück. Peter staunte nicht schlecht!         
„Wer war das denn?“
„Och, vielleicht eine gute Fee, damit du keinen Ärger mit deiner Mama bekommst!“ Jasmin grinste vielsagend.            
Peter war glücklich und fuhr winkend davon.
„Na also, geht doch!“ Jasmin verschränkte zufrieden die Arme „Isabella, du hast soeben einem Menschen geholfen ohne selbst etwas davon zu haben! Der Zauber ist gebrochen!“

11. September 2013
Die Anthologie "Eine bunte Mischung Geschichten für Kinder" ist erschienen.

Für diese bunte Mischung haben sich die Autoren der Geschichtenschmiede etwas Besonderes ausgedacht. Leseratten erfahren u.a. wie sie verantwortungsbewusst mit Tieren umgehen können, dass sie nicht aufgeben, sondern sich gegenseitig helfen sollen. Einmal spielt das Glück mit, ein anderes Mal wird ein behinderter Junge in das gemeinsame Spiel einbezogen. Auch Elfen und Kobolde sind vertreten und sogar PC-Würmer schlängeln sich durch dieses Buch. Eine Vielfalt Bücher der Autorengruppe „WortWerk“ finden Sie auf der Homepage www.paradies-fuer-leseratten.jimdo.com. Der Erlös dieses Buches kommt ebenfalls dem „nestwärme“ e.V. zugute. Celine Rosenkind, Christian Bass, Bettina Wiedig, Antje Hansen-Käding, Antonia Jürgensen, Anke Kopietz, Barbara Dölker, Nicole Leibl, Martin Kreuels, Ursula Jürgensen, Ulrike Stache, Heidi Dahlsen, Petra Ewering, Monika Kubach, Rita Hajak, Monika Baitsch, Kerstin Werner, Kerstin Rueß, Christine Erdic, Sylvia Filz und Sigrid Konopatzki, Britta Wisniewski

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